Sonntag, 3. August 2008

Der Countdown läuft

Donnerstag, 19.06.2008

Seit langem schon habe ich auf meinem PC diesen Counter mitlaufen, welcher mir sekundengenau anzeigt, wie viel Zeit noch bleibt bis zu unserem Abflug nach Stockholm. Betitelt habe ich diesen „_Fly_Away_To_Arlanda_“ und die Ablaufzeit auf 29.06.2008 12:40 gesetzt. Ein wenig verrückt ist ja wohl jeder.

Damit habe ich die Zeit rückwärts laufen lassen :-)

Noch nie habe ich einen Urlaub so herbei gesehnt wie diesen und mit Freunden, Bekannten und Kollegen der Art oft über eine Reise und deren Vorbereitungen gesprochen. Selbst in der Kundschaft war nun teilweise bekannt, was wir beide vorhatten. Die Meinungen darüber gingen auch hier weit auseinander, reichten praktisch von hilfreichen Ratschlägen über Wünsche für gutes Gelingen bis hin zu totalem Unverständnis und Ablehnung. Mit Ausnahme einer Erkrankung oder ähnlichem hätte uns aber jetzt nichts mehr von unserem Vorhaben abhalten oder abbringen können.
In der Mittagspause kam Tobi heute noch einmal in Sachen Verpflegung auf mich zu. „Ich werd´ mal doch noch Trockenfutter versorgen, was wir zumindest für die ersten Tage mit on Tour nehmen können.“ Erst war mir nicht richtig klar, was er damit meinte. Also habe ich mich, da ich wusste, dass er einen Großteil der Ausrüstung über Globetrotter bestellt, auf diese WEB-Seite begeben und mir mal das Angebot an Lebensmitteln angeschaut, welche für die Outdoor-Küche angeboten werden. Die Auswahl ist nicht zu verachten, reicht von einfachen Müsliriegeln über Gewürze und Getränke, Brot in Dosen bis hin zu gefriergetrockneten Suppen, einzelnen Fleischkomponenten und kompletten Fertiggerichten. Vorgefertigte Bratkartoffeln, Rührei in Pulverform, Goulasch usw. ist alles zu haben. Natürlich hat das auch alles seinen Preis. Aber wir hätten sowieso niemals die komplette Verpflegung damit abgedeckt. Wäre rein vom Gewicht her schon unmöglich gewesen. Es sollte also tatsächlich nur eine Erstversorgung bzw. eine Notfall-Ration besorgt werden, welche uns für den Fall der Fälle für ein bis zwei Tage die Ernährung minimal absichern sollte. Ich habe Tobi dann die Qual der Wahl überlassen. „Ich bin nicht wählerisch, was das Essen betrifft und die Sachen hören sich alle recht gut an. Ob´s auch so schmeckt, muss man sehen. Nur verschon’ mich bitte mit Joghurt oder Süßspeisen in Pulverform. Die esse lieber frisch und verzichte hier gerne drauf.“ Ich weiß, dass Tobi gerne mal so Sachen wie Grießbrei oder Mousse au Chocolate isst. Das konnte ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, mir z.B. einen Joghurt aus Pulver und mit Wasser selber anzurühren. Obwohl – probieren sollte man eigentlich alles mal.


Sonntag, 22.06.2008

Meine Güte – wie schnell war die Zeit weg von der ersten Ansprache eines gemeinsamen Urlaubs bis heute. Die gesamte Planung und Vorbereitung hat ein reichliches halbes Jahr in Anspruch genommen. Sicher hätte man das ganze auch in kürzerer Zeit erledigen können. Abgesehen von dem günstigen Flugpreis, den wir durch das zeitige Buchen erhalten haben, wollten wir uns aber auch bewusst Zeit lassen und uns nicht unter Druck setzen. Mehrfach sind wir in der letzten Zeit unsere Checklisten gemeinsam durchgegangen. So können wir uns einigermaßen sicher sein, zumindest nichts Wichtiges vergessen zu haben. Ob es tatsächlich an dem ist, wird sich in knapp einer Woche erweißen. Dann wird gepackt. Ich werde noch drei Tage dieser kommenden Woche im Außendienst tätig sein. Da komme ich wenigstens gar nicht so sehr zum Nachdenken und zum zählen der Hummeln, die wir in der Zwischenzeit beide im Hintern haben. :-) Am Samstag, 28.06.2008 werden wir uns treffen und gemeinsam die Rucksäcke packen. Diese Verfahrensweise macht sich einfach so notwendig, da doch jeder einen unterschiedlichen Anteil der Ausrüstung beisteuert und somit die Gewichtsverteilung auf beide Rucksäcke besser ausgeglichen werden kann. Gleichzeitig haben wir aber auch noch einmal die Möglichkeit, den Bestand an Ausrüstung zu prüfen. Anschließend werden wir gleich zum Check-In gehen und die Rucksäcke aufgeben. Somit entfällt schon ein Teil Stress am Reisetag.

Freitag, 27.06.2008

In der Mittagspause fuhren wir beide in Leonberg – wie so manches Mal in der Vorbereitungsphase zu unserer Tour – noch einmal gemeinsam in eine Pizzeria. Wir wollten noch ein letztes Mal den Ablaufplan der ersten Tage (packen, Check-In, Flug, Ankunft in Schweden) durchgehen. Und dazu war einfach Ruhe notwendig und wir wollten die Kollegen nicht bei uns haben und ungestört sein, zumal in letzter Zeit auch wieder vermehrt Fragen von den Kollegen aufkamen.
Im Laufe dieses Gesprächs wurden wir uns einig, dass wir die erste Nacht in Stockholm verbringen wollten. Zum einen hatten wir vor, auf unsere Ankunft und die gut gelaufenen Vorbereitungen uns ein (oder vielleicht auch zwei, drei, vier :-) ) Bier zu gönnen. Zum anderen war ja der 29.06.2008 auch der Tag des Finalspieles der Fußball-EM. Ich selbst bin ja kein Fußballfan aber Tobias wollte sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Und so beschlossen wir, uns ein Zimmer in einer Jugendherberge oder einem günstigen Hotel zu buchen, wo wir die Möglichkeit hatten, ein Fernsehgerät zu nutzen. Auf vielen Internetseiten werden diese Unterkünfte (Bed-and-Breakfast oder auch Vandrarhem, wie sie in Schweden genannt werden) in Mengen angeboten, wir mussten allerdings damit rechnen, dass wir gegebenenfalls mit mehreren anderen Personen in einem Mehrbettzimmer übernachten mussten, was uns aber für eine Nacht durchaus akzeptabel erschien. Allein die Kosten waren entscheidend. „Dann werde ich mal heute Abend schauen, dass ich noch eine Bleibe für uns organisiere. Wo woll´n wir denn unser preisliches Limit setzen?“ Mit dieser Frage wollte ich Tobi ganz einfach entscheiden lassen. Mir war zu diesem Zeitpunkt wohl klar, dass er keine hohen Ansprüche stellt, was die Ausstattung der Zimmer betrifft. Wie sein finanzieller Rahmen allerdings aussah, war mir nicht bekannt. „Du bist Finanzminister…“ gab er mir schmunzelnd den Ball zurück und so setzte ich mal etwas fragend einen Betrag von 30 Euro pro Person als Basis zur Diskussion ein. „Ist OK. Pass aber trotzdem auf, dass wir möglichst in Zentrum-Nähe unterkommen. Dann müssen wir unsere Rucksäcke nicht erst großartig durch die Stadt schleppen und haben´s am Montag morgen auch nicht so weit zum Bahnhof.“ „Man – wir sind noch nicht mal in Schweden und da machst du schon schlapp. Wirst deinen Rucksack noch ganz andere Strecken schleppen müssen….. Ich werd´ das Kind schon schaukeln.“ - gebe ich lachend zurück.
Tatsächlich war es aber dann doch nicht ganz so einfach, etwas Passendes zu finden. Es hatte wohl genügend freie Angebote, aber fast alle zu teuer oder zu weit weg vom Bahnhof. Eine ganze Zeit habe ich suchen müssen, um eine Unterkunft zu finden, welche unseren Vorstellungen weitestgehend entsprach.



Noch ne kurze SMS rausgeschickt und auch der Vorgang war erledigt.

„Hi Tobi, Cityhotel Centralstation in Stockholm ist auf 17:00 Uhr am Sonntag gebucht. Etwa 60 Euro zusammen (DZ mit Stockbett)“.

Tobi darauf zurück: „Jepp – ist ok. Top – so langsam wird’s richtig gut. Ich werd nervös.“

Ich kann mir in diesem Moment ein Lachen nicht mehr verkneifen……….

Keine Kommentare: