Sonntag, 3. August 2008

Mit Hilfe eines Fotos weitere Gemeinsamkeiten entdeckt

Es ist schon etwas Wahres dran an der Aussage, dass mitunter die einfachsten Dinge den Weg aufzeigen und dass schon so manche fixe Idee, welche am Biertisch entstand, zum großen Erfolg führte. Wobei der Erfolg sich nicht immer im materiellen Reichtum zeigen muss.
Gut – bei uns war´s nicht der Biertisch sondern Tobi´s Computer, welcher dazu führte, dass wir uns auf Grund gleichartiger Interessen wieder ein Stück besser kennenlernten.
Komme ich doch eines Morgens in die Firma und will wie immer gleich bis in unser Büro, welches ich mir mit mehreren Kollegen teile. Schon beim Öffnen der Korridor-Tür fällt mir auf, dass diese nicht mehr, wie sonst um diese Zeit, verschlossen ist. Einen bekannten PKW eines Kollegen habe ich vor dem Haus auch nicht stehen sehen oder ich habe ihn vielleicht übersehen. Ist ja in der Regel auch nicht das, worauf man nun als erstes früh achtet. Und dass irgendwo Licht gebrannt hätte, ist mir auch nicht aufgefallen. Zumal es um diese Jahreszeit auch schon recht hell war am Morgen. Also versuchte ich erst mal die Lage zu checken und zu sehen, wer sich denn zu dieser frühen Stunde schon in der Firma aufhält. Normalerweise ist Rudi immer der erste, er war aber an dem Tag noch nicht hier. In dem Moment kommt mir schon Tobias entgegen. „Was für ein seltener Gast um diese Zeit. Wer hat dich denn aus dem Bett geschmissen?“ „Muss heute Morgen an meinen virtuellen Servern weiter arbeiten. Soll ja auch so nach und nach fertig werden.“ brummt er zurück. Es ist ihm deutlich anzumerken, dass 7:00 Uhr oder vielleicht noch früher – ich weiß ja nicht, seit wann er im Büro ist - gar nicht seine Zeit ist. Da ich auch noch nicht wirklich arbeitswütig bin und das Alltagsgeschäft bei mir noch nicht so drängt, nehme mir jetzt einfach die Zeit und halte mich noch ein paar Minuten bei ihm am Schreibtisch auf. Irgendwie hatte ich jetzt das Bedürfnis, mit ihm zu labern. Er hatte seinen PC schon gebootet und ich damit freien Blick auf seinen Desktop. „He was ist das denn? Sieht ja mal gut aus….“ Ich mache eine kurze Kopfbewegung in Richtung Bildschirm. Tobias schaut kurz auf und meint nur „ach so … ja … habe ich die Tage mal daheim meine Kamera getestet.“ „Wie? Kamera? Du fotografierst?“ „Klar – habe mir ne neue EOS zugelegt.“ Jeder, der mich kennt und weiß, dass das Thema Fotografie für mich in etwa die gleiche Priorität hat wie die Natur, kann sich gut vorstellen, dass ich schlagartig munter war und sich meine Ohren voll in die Richtung drehten, aus der ich grade diese Worte vernommen hatte. „Sieht fast aus wie in´s Gegenlicht fotografiert. Gegen eine brennende Lampe oder so was. Mit der Corona rings herum. Gut gemacht….“ Mit diesen Worten versuchte ich, ein klein wenig mit ihm in´s Gespräch zu kommen. „Stimmt - scheinst dich ja etwas auszukennen.“ kontert er. „Etwas ist gut gesagt.“ Ich musste schmunzeln. Er wusste ja nichts von meiner Leidenschaft. „Du – ich fotografiere seit meinem achten Lebensjahr. Habe ne komplette Spiegelreflex-Ausrüstung zuhause. Dazu noch Dunkelkammer mit allem drum und dran. Hab zwar da ewig nix mehr gemacht in Sachen Entwicklung aber ne feine und interessante Sache ist das schon. Habe zu DDR-Zeiten sogar ein paar Jahre nebenbei als Fotograf gearbeitet.“ Und schon waren wir wieder mitten drin in der schönsten Diskussion, in welcher sich eigentlich alles nur um das Thema Fotografie drehte. Angefangen bei der Fototechnik – alte Kameras und neuzeitliche Digital-Fotografie – über kleine Tricks und Kniffe beim fotografieren bis hin zu den Wünschen und Vorstellungen, wie er sein Equipment noch ausbauen möchte. Die Computer spielten mal eine untergeordnete Rolle. Das ist eigentlich drei Kreuze im Kalender wert. Bevor wir dann das Gespräch doch abbrechen mussten, zeigte er mir noch schnell seine Studien und eine Vielzahl von Versuchen, woraus letztlich der Background für seinen Desktop entstand. Es war tatsächlich weiter nichts als eine einfache Lampe, welche hier als geduldiges Objekt der Begierde herhalten musste.

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