Montag, 4. August 2008

Erste Schritte auf schwedischem Boden

Tobi hatte mich im Verlauf der Tour-Vorbereitungen mehrfach darauf hingewiesen, dass die Mentalität der schwedischen Menschen eine ganz andere ist als in Deutschland. Ungleich höflicher und zuvorkommend seien die Menschen hier. Und das sollte ich schon bei meinen ersten Schritten auf schwedischem Boden, bei meinen ersten Begegnungen mit den Menschen dieses Landes am eigenen Leib erfahren.

Wir hatten unsere Rucksäcke am Gepäckband in Empfang genommen. Entgegen unserer Zweifel, welche wir noch bei der Abgabe in Stuttgart hatten, waren diese unbeschadet und vollständig in Stockholm angekommen. Aufgeschnallt waren diese Monster schnell. Inzwischen hatte ja sogar ich etwas Erfahrung, wie man schnellstmöglich und ohne zu große Anstrengung diese Masse an Gepäck wieder auf den Buckel bekommt.
Wir hatten geplant, mit dem Arlanda-Express die etwa 40 km vom Flughafen nach Stockholm zu fahren. Das ist ein Shuttle, welcher alle 15 min. ohne Zwischenhalt zwischen Flughafen Arlanda und Stockholm Centralstation (Hauptbahnhof) pendelt.

Warten auf den Arlanda-Express

Bahnsteig unter dem Flughafen Arlanda

Und so trotteten wir in Richtung Bahnsteig. Vorab mussten wir natürlich unsere Fahrkarten noch lösen. Wir hätten das auch am Automaten tun können. Da aber keiner von uns wusste, welche Zone gelöst werden musste und wir kein Interesse hatten, wegen vielleicht falschem Fahrschein noch eine der enorm hohen schwedischen Strafgebühren zu zahlen, zogen wir es vor, uns am Schalter bedienen zu lassen. Wie sich allerdings auf der Rückfahrt zeigen sollte, war die Angst um Strafgebühren vollkommen unbegründet. Die Menschen hier hatten uns wirklich bis zuletzt als das behandelt, was wir für sie waren – Gäste. Aber dazu später mehr.

„Do you speak English?” – Wie konnten wir nur fragen? Natürlich sprach die Dame am Schalter gut englisch. Die Schweden sind ein gebildetes Volk, vor allem nicht so sprachfaul wie die Deutschen. Und es gibt nur wenige, die neben der Muttersprache nicht mindestens eine Fremdsprache in einem Umfang beherrschen, der es ihnen erlaubt, sich in den wichtigsten Lebenslagen angemessen zu verständigen. Dennoch sollten diese paar Worte während unseres gesamten Aufenthaltes in Skandinavien zur Standardfrage werden, um mit unseren Gastgebern ins Gespräch zu kommen und mit ihnen kommunizieren zu können. Mitunter hätte man sich auch auf Deutsch unterhalten können. Das aber wollten wir nicht, einfach auch deshalb, weil wir uns zwingen wollten, unsere Englischkenntnisse soweit als möglich anzuwenden und eventuell dadurch sogar zu erweitern und zu festigen. Und was Tobi nicht wusste, wusste ich und umgekehrt. Wir haben uns da wunderbar ergänzt und nur in den seltensten Fällen musste das Wörterbuch herhalten.

Der Fahrkartenkauf war von der Sache her nichts Spektakuläres und prinzipiell nichts anderes wie in Deutschland. Und dennoch hatte das ganze etwas für sich, schon auf Grund der Beratung, welche wir erfahren haben. Uns wurde nicht schlicht das teuerste Ticket verkauft sondern wir wurden erst einmal gefragt, wie lange wir denn unseren Aufenthalt in Schweden geplant hatten, ob wir die Rückfahrt gleich mit buchen wollten und da gäbe es ja momentan dieses Sonderangebot, wo innerhalb einer gewissen Aufenthaltszeit zwei Personen zum Preis von einer fahren könnten……… und noch einiges mehr. Man hatte echt den Eindruck, dass hier Beratung und Kundenzufriedenheit an erster Stelle stehen.
Nun gehe mal einer in Deutschland an den Ticketschalter und versuche dort, für eine bestimmte Strecke ein günstiges Fahrpreis-Angebot zu bekommen. Bei dem fundierten Fachwissen, was manche Möchte-Gern-Fahrkartenverkäufer da so zusammenstammeln, sollte das doch kein Problem darstellen oder? Und für diese „gute“ Bratung sind dann in Good old Germany noch 5,- Euro Aufschlag fällig, weil man ja den Service einer „persönlichen Beratung“ am Schalter in Anspruch genommen hatte.
Wir waren jedenfalls sehr angenehm überrascht und die Freundlichkeit der Menschen hier hatte zum ersten Mal ihre Spuren bei uns hinterlassen. Der Art Spuren sollten dann im Verlauf der Reise noch einige dazu kommen……….

Also dann – auf nach Stockholm. Unseren Arlanda-Express hatten wir dank der recht kurzen Entfernung und der guten Beschilderung zum Bahnsteig noch so erreicht, dass wir keine längere Wartezeit auf den nächsten Zug in Kauf nehmen mussten. Übermäßig voll besetzt war er auch nicht, so dass wir zumindest freie Platzwahl hatten und auch unsere Rucksäcke mit zwischen den Sitzen abstellen konnten, ohne dass diese irgendjemanden gestört hätten.
Und dann ging die Fahrt ab. Etwa 40 km bis nach Stockholm, ohne Zwischenhalt in etwa 20 Minuten. Die visuellen Informationssysteme (Bildschirme) in den Waggons ließen uns den Streckenverlauf gut mitverfolgen, auch wenn die Ansage der Zielhaltestelle von uns nicht verstanden wurde. Irgendwie hatte man versäumt, diese Ansage in Englisch zu wiederholen. Normalerweise ist das hier im Land Standard.
Ja – und dann standen wir in der Centralstation (Hauptbahnhof) und wussten erst mal gar nicht, in welche Richtung wir jetzt weiter sollten. Das Gebäude ist der Art groß, mit einer nicht geringen Anzahl von Ausgängen und Unterführungen in alle Richtungen.

Stockholm Centralstation

Die Straßen und Plätze, welche durch die einzelnen Ausgänge erreicht werden konnten, waren überall gut ausgezeichnet. Das half uns aber im Moment gar nicht weiter, da wir absolut keine Richtung hatten, in welcher sich unser Hotel befinden sollte. Einzig die genaue Adresse und der Name waren bekannt. Wir wussten auch, dass es laut Internetseite, auf welcher ich gebucht hatte, nur etwa 600 Meter vom Hauptbahnhof entfernt sein sollte. Also auch wieder zu wenig, um eventuell ein Taxi oder ähnliches zu nutzen. Das Navi deswegen einzuschalten, welches uns sicher dahin geführt hätte, war uns für die kurze Strecke auch zu doof. „Ich werde mal sehen, dass ich irgendwo einen kleinen Stadtplan finde.“ Mit diesen Worten ließ ich Tobi für einen Moment alleine und wandte mich dem Informationsbüro zu, welches sich in unmittelbarer Nähe befand. Wie in den Info-Zentren in Deutschland auch liegen da meist so kleine, grob gegliederte Innenstadtpläne zum kostenlosen Mitnehmen aus. Und ich hatte Glück.

Stadtzentrum Stockholm

Mit einem solchen Mini-Plan kehrte ich zurück und die gesuchte Straße war recht schnell gefunden. Nach kurzer Standortbestimmung war dann auch die Marschrichtung klar. City-Hotel Stockholm, Fleminggatan 19. Im Nachhinein sollte sich dann aber doch herausstellen, dass entweder auf der WEB-Seite falsche Angaben standen, oder der schwedische Meter nicht unbedingt der Länge eines deutschen Meters entsprach. Jedenfalls waren wir – grob an der Laufzeit geschätzt - reichlich mehr als einen Kilometer unterwegs. Es fing dann auch noch leicht an zu regnen, was uns Globetrotter aber nicht im Geringsten störte.

City-Hotel

Hätte dann an der kleinen Eingangstür vom Hotel nicht der Name dieser Herberge gestanden, wären wir glatt dran vorbei marschiert. Das aus roten Klinkern im nordischen Baustil errichtete Gebäude machte von außen gar nicht den Eindruck eines Hotels oder einer Jugendherberge. Und selbst als wir den Eingang passiert hatten, war da nicht das Gefühl, uns am richtigen Ort zu befinden. Nicht etwa die Rezeption befand sich vor uns sondern weiter nichts als eine der engsten Wendeltreppen, die wir jemals gesehen hatten und die uns erst einmal eine Etage tiefer ins Kellergeschoss bringen sollte. Wir hatten sogar echt Mühe, unsere Rucksäcke da durch zu bekommen, mussten sogar ein Stück in die Hocke gehen, um diese Enge unbeschadet passieren zu können. Wo waren wir hier eigentlich hin geraten?
Unten angekommen machte das ganze dann aber schon einen etwas anderen Eindruck. Zwar eng und verwinkelt aber sauber.

Waschgelegenheit und rechts hinten die Rezeption

Wir wurden an einer Fenster-Luke, die eher an einen Marktstand erinnerte als an eine Hotelrezeption, von einer hübschen schwedischen Blondine empfangen, mit welcher wir die Check-In-Formalitäten erledigten und welche mit einem netten Lächeln uns die ersten knapp 700 Schwedischen Kronen abnahm und uns dann unseren Zimmerschlüssel und die Bettwäsche aushändigte.
Das Zimmer selber – naja :-) Was wollte man für den Preis in einer doch recht teuren Weltstadt wie Stockholm auch erwarten? Anspruchsvoll sind wir ja beide nicht. Aber etwas mehr hätte da schon sein können. Das Doppelstockbett, ein Mini-Tisch, grad soviel Platz zwischen Bett und gegenüber liegender Wand, dass wir nicht beide gleichzeitig hätten da stehen können. Kleiderhaken und Spiegel an der Wand, kein Fenster aber dafür ein vergitterter Abluftschacht wie in einer Toilette. Und einen Fernseher hatten wir!! Der hing zwar wie reingeschossen in einer zugemauerten Fensternische, brachte auch kaum mehr als 1-2 Programme (in Schwedisch natürlich) aber es war halt ein Fernseher. Das EM-Endspiel konnten wir damit jedenfalls vergessen.
Ja – und nun war Betten beziehen angesagt. Und das auch noch bei diesem Doppelstockbett. Eine seit Jahren nicht mehr trainierte Tätigkeit. „Das ging doch irgendwie mit nach links wenden und die Bettzipfel fassen oder wie?“ Beide standen wir für den ersten Moment ratlos da. „Fass doch hin wo du willst. Wird schon irgendwie passen.“ Irgendwie – dem entsprechend sahen die Betten dann auch aus. Erinnerten mehr an eine zerknitterte Zeltplane als an eine frisch bezogene Bettdecke. Aber es war ja nur für eine Nacht. Männerwirtschaft eben.

Schon lange nicht mehr trainiert - Betten beziehen

Das Ergebnis - Na ja :-)

Zwischenzeitlich war es auch schon 18:00 Uhr und wir hatten uns ja vorgenommen, an diesem Abend das EM-Finalspiel zu sehen und unsere Ankunft in Schweden ein klein wenig zu „begießen“. Zuviel Alkohol durfte es allerdings nicht sein. Zum ersten war dieser in Schweden viel zu teuer, zweitens wollten wir ja am nächsten Tag schon früh raus, um unseren Zug nach Västervik zu erreichen. Und Fahrkarten dahin hatten wir auch noch keine. Nach dem „Kraft-Akt“ des Betten-Beziehens kehrten wir also unserer Herberge erst mal den Rücken und gingen, nur mit unseren Fotoapparaten bewaffnet, auf Erkundungstour rund um den Bahnhof und dessen näherer Umgebung. Die Altstadt und damit die bekanntesten Fußgängerzonen – die Drottninggatan und die Sergelgatan – waren nicht weit entfernt.

in der Drottninggatan

Und dort würde sich bestimmt ein kleines Restaurant finden lassen, wo wir etwas gegen unseren Durst tun konnten. Zumal es selbst um diese Tageszeit hier noch recht schwül und drückend war.

Ein Bier bekommt man ja in Schweden auch in jedem Supermarkt zu kaufen. Es ist also ganz und gar nicht so, wie ich erst dachte, dass da nur schwer was zu bekommen wäre. Es gibt reichlich. Nur – es ist sehr teuer und mitunter ein echtes Wagnis, diesen gelben Saft als „Bier“ zu bezeichnen. Mit anderen Worten, mitunter ist der Geschmack echt nicht das, was wir hier in Deutschland unter Bier verstehen. Nicht anders ist es mit dem Alkoholgehalt. Sind wir in Deutschland einen Gehalt von 5,5 % und aufwärts gewöhnt, haben die schwedischen Biersorten 2,5 und 3 %. Da braucht´s einiges, um Wirkung zu zeigen. Man bekommt natürlich auch etwas stärkere Sorten – so etwa 4,5 % - dieses „Starköl“, wie es in Schweden genannt wird, gibt´s aber nur in Restaurants. Daher auch unser Entschluss, uns in einem solchen niederzulassen. Hängen geblieben sind wir dann schließlich im Restaurant „Barcelona“, ebenfalls in der Drottninggatan.

Restaurant Barcelona

Tobi beim "Starköl"

Aber auch der Hunger meldete sich so langsam aber sicher. Und in einer Wirtschaft mit spanischem Namen sollte es ja nicht so schwer sein, in der Menükarte etwas Passendes zu finden. Da sind wir aber wirklich mit total falschen Vorstellungen an die Sache heran gegangen. Bei der netten Kellnerin eine Menükarte zu ordern, war in diesem Fall noch das einfachste. Aber die Möglichkeiten, daraus auch etwas zu bestellen, waren gering. Die Menübezeichnungen – leider alle ausschließlich in Schwedisch und Spanisch – ließen teilweise nur schwer erahnen, was sich dahinter verbarg.

...wie kann man da was bestellen?

Das erste Gericht, was wir uns bestellten, schmeckte zwar nicht schlecht, konnte aber unseren Hunger nicht im Geringsten stillen. Da wir ja weder der schwedischen noch der spanischen Sprache mächtig waren, konnten wir ja auch nicht wissen, dass wir uns hier für eine Vorspeise entschieden hatten. Man hätte halt doch mal ins Wörterbuch schauen sollen.
„Weist was – da drüben die Gäste da an der Tür haben grad ihr Essen bekommen. Sieht verdammt reichlich aus. Ich geh jetzt auf Toilette und im Vorbeigehen schau ich da einfach mal drauf.“ Mit diesen Worten war ich dann auch schon fast in der Wirtschaft verschwunden. Mir war das im Moment eigentlich ganz egal, was andere dabei dachten. Wichtig war einzig, dass wir was Ordentliches zu Essen hatten. „Sieht aus wie so ne Art Paella, sind jedenfalls so Krabben mit drauf, Reis – was meinst Du?“ Ich hatte meine Frage noch gar nicht richtig zu ende gesprochen, da war Tobi auch schon dabei, die Kellnerin heranzuwinken und mit Fingerzeig auf den Tisch an der Tür bestellten wir dann „The same…..“ also dasselbe, was diese Gäste verspeisten. Hat zwar ne Weile gedauert, bis die Kellnerin begriffen hatte, was wir denn eigentlich wollten, aber sie ging dann doch vor sich hin schmunzelnd in den Office und nach guten 20 Minuten hatten wir die gleichen Portionen vor uns stehen als unsere Nachbarn. Was die Dame bei unserer Art zu bestellen dachte, hätte mich schon brennend interessiert…. Satt geworden sind wir jedenfalls und geschmeckt hat es mehr als gut. Der Gesamtpreis für diesen Restaurantbesuch war allerdings dann auch nicht zu verachten :-)

Gut zwei Stunden haben wir in diesem gemütlichen Lokal zugebracht, mehrere wirklich gut schmeckende „Starköl“ getrunken und über Gott und die Welt debattiert. Es war auch gut so, dass wir uns an diesem Bier etwas reichlicher bedient hatten. Wir sollten erst bei unserem Aufenthalt in Stockholm unmittelbar vor unserem Heimflug wieder ein so gutes Bier bekommen. An das EM-Endspiel, was wir uns eigentlich anschauen wollten, hatten wir schon lange nicht mehr gedacht. Es wurde zwar in der Wirtschaft auf einem Bildschirm übertragen aber uns war unser eigenes Gespräch um vieles wichtiger und erst ein Torschuss brachte uns dieses Spiel wieder ganz kurz in Erinnerung.

Dieser erste Abend in Stockholm wurde dann doch etwas länger als vorgesehen, da unser Rückweg zum Hotel uns über Straßen führte, die wir hinzu nicht passiert hatten. Oder mit anderen Worten – wir haben uns reichlich verlaufen. Ob das dem Bier zuzuschreiben war? Keine Ahnung…. Irgendwann sind wir jedenfalls wieder in Nähe des Hauptbahnhofes eingetroffen und der Weg von da zum Hotel war ja bekannt. Vorher gab es aber noch eine kleine Foto-Session. Der Anblick eines nächtlich voll beleuchteten Bahnhofsgeländes hat etwas ganz eigenes an sich.

Stockholm Bahnof gegen 0:00 Uhr

Stockholm Bahnof gegen 0:00 Uhr

„Du – ich habe Hunger.“ Diese Aussage von Tobi kam mir gar nicht überraschend. Mir ging es selber nicht anders. Es muss so gegen 00:15 gewesen sein, als wir wieder in unserem Hotel ankamen und der nächtliche Marsch durch Stockholm hatte natürlich auch seine Energie gefordert. Die letzte Mahlzeit lag auch schon um einiges zurück. „Und was gibt’s zu nächtlicher Stunde?“ Meine Gegenfrage entlockte Tobi ein total verschmitztes Lächeln, andererseits aber auch ein gespielt-ratloses Schulterzucken. „Flecke?“ Meine Frage nach dem „was gibt’s?“ hätte ich mir sparen können, wusste ja auch so, worauf der Kerle raus wollte. Wir hatten ja schon weit vor unserer Tour in der Firma jeder eine Portion dieser Sachsen-Flecke gegessen. Irgendwie hatte ich damit genau seinen Geschmack getroffen und diese wie auch die Schlachtplatte oder die Pferdebuletten hatten bei ihm den Wunsch nach mehr ausgelöst. „Bin ich dabei….“ Und mit diesen Worten hatte ich auch schon eine der Dosen aus dem Rucksack geholt um diese in der Mikrowelle, welche in dem kleinen Frühstücksraum zur allgemeinen Nutzung bereit stand, zu erwärmen. Die Nacht um halb eins saßen wir so jeder bei einer Portion dieser Innereien. Es sollte aber nicht bei dieser einen Dose bleiben.

So gegen halb zwei am Morgen sind wir dann endlich in unsere Betten gekrochen. Es wurde auch höchste Zeit denn um 6:30 Uhr sollte diese Nacht schon wieder ihr Ende finden. „Willst Du eigentlich oben schlafen? Oder soll ich…….?“ Mit einem schelmischen Lächeln stand Tobi so fragend vor mir. „So wie du grad guckst hast du doch schon wieder irgendwelchen Scheiß im Hinterkopf. Lass mal – jetzt hab ich mich schon mit dem Beziehen der Bettdecke da oben rum gequält. Da krieche ich jetzt auch da rauf.“ Schon war auch diese Frage geklärt.
Aber ich hätte mich besser anders entscheiden sollen. Rauf und auch wieder runter kam ich zwar über die Hühnerleiter, aber ich kam mir da oben vor wie in einer Konservendose. Drehen konnte ich mich grade noch. Jedoch war an ein aufrichten oder gar Sitzen nicht zu denken. Das Oberbett war dermaßen nahe an der Decke, dass ich mich quasi rein und raus rollen musste. Und ich bekam diesen Missstand auch am nächsten Morgen noch mal zu spüren, als ich, beim Versuch aufzustehen, unwillkürlich mit dem Kopf gegen die Decke schlug. Mit einem Fluch auf den Lippen war ich im wahrsten Sinne des Wortes schlagartig munter :-). Tobi bekam davon allerdings nichts mit. Er schlief noch total fest und erwachte erst vom Knarren der Zimmertür, als ich schon vom Duschen zurück kam.